Dieser kausale Grundsatz ist das Fundament unserer Therapie. Probleme können vielfältig sein, in der Medizin sprechen wir von Symptomen, z.B. Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Missempfindungen, etc. - letztendlich sind es diese Dinge mit denen unser Körper ausdrückt, dass etwas nicht stimmt.
Am besten ersichtlich ist das am Beispiel Schmerz: unser Körper kennt an sich keinen Schmerz, dies ist eine Empfindung, eine Emotion, welche im Gehirn entsteht, der Körper registriert lediglich eine Störmeldung, die er weiterleitet. Damit weist er auf Strukturen hin, welche nicht mehr normal, also physiologisch, funktionieren können, zum Beispiel durch eine Verletzung. Aufgabe des Therapeuten ist es, diese Strukturen aufzufinden und sich die Frage zu stellen, weshalb sie nicht mehr physiologisch funktionieren können; sprich wissen wo es klemmt und weswegen es klemmt. Das ermitteln wir anhand des Erstgespräches, der körperlichen Untersuchung und klinischer Tests. Davon leiten wir die Therapie ab, für jeden Patienten angepasst, denn jedes Problem ist individuell.
Stellen Sie sich ein modernes Auto vor: heutzutage sind fast alle Fahrzeuge voll von Sensoren, die Messen, ob sich die verschiedenen Systeme des Autos im Normbereich befinden. Falls das nicht der Fall sein sollte, geht im Cockpit irgendeine Warnlampe an. Ein Blick ins Handbuch verrät Ihnen, welches System gerade ein Problem hat (in meinem Auto melden sich selbst die Reifen, wenn sie zu wenig Luft haben).
Unser Körper funktioniert an sich ähnlich, nur viel komplexer. Eine Vielzahl von Sensoren misst permanent den Ist-Zustand und vergleicht ihn mit dem Soll-Zustand. Die meisten Abweichungen nehmen wir noch nicht mal wahr, unser Körper regelt die entsprechenden Systeme autonom. Leider fehlen uns - im Vergleich zum Auto - für die anderen Systeme des Körpers die entsprechenden Warnlampen, bzw. das Handbuch zum nachschlagen.
Hier kommt der Therapeut ins Spiel: Er fungiert als eine Art Übersetzer, interpretiert die Signale Ihres Körpers und kommt durch das Erstgespräch und die klinische Diagnostik dem Problem auf die Spur - und somit auch auf die Lösung!